Luxusapartments für 15 Bitcoin? Das gibt es jetzt in Dubai
Dubai ist für seine hochmoderne und auch einzigartige Architektur bekannt, die insbesondere durch Wolkenkratzer gekennzeichnet ist. Das Land dürfte aber auch einen der fortschrittlichsten Häusermärkte weltweit haben, denn inzwischen hat es die Internetwährung Bitcoin in den Immobilienmarkt der Wüstenstadt geschafft. Dort wurden nun mehrere Luxusapartments im Tausch gegen Bitcoins veräußert.
Die Unternehmer Doug Barrowman und Michelle Mone kündigten bereits im letzten Jahr an, mehrere Einheiten ihres millionenschweren Immobilien-Projekts auch für Bitcoins zu verkaufen. Diese Idee fand offenbar Anklang bei den Käufern, auch wenn das cyberaffine Projekt erst im Jahr 2020 vollendet sein wird.
Vom digitalen zum realen Wert
Bereits im September 2017 kündigte das Paar in einem Interview mit „Business Insider“ an, hunderte Apartments des 327 Millionen US-Dollar schweren Immobilienprojekts „The Aston Plaza & Residence“ für Cybergeld anzubieten. Barrow äußerte dabei die Absicht, den Bitcoin-Anlegern mehr Möglichkeiten zu bieten als nur die reine Spekulation mit der Digitalwährung: „Ich möchte, dass Kryptowährungen genutzt werden können, um Güter in der realen Welt zu kaufen“, zitiert „Business Insider“ den Unternehmer.
Apartment für 15 Bitcoin
Die Preise beim „Tausch“ der Luxuswohnungen gegen das digitale Geld variieren je nach Wechselkurs und Größe des Apartments: Beispielsweise wechselte ein Studioapartment im Wert von 130.000 US-Dollar für 15 Bitcoin den Besitzer. Für eine Wohnung mit zwei Schlafzimmern mussten Interessenten 45 BTC anstatt 380.000 US-Dollar hinlegen. Letztendlich wurden 50 von 1.300 Einheiten des Immobilienprojekts in Dubais „Science Park“, einer Gemeinde für Wirtschaft und Wissenschaft, gegen das Kryptogold eingetauscht. Barrow verriet gegenüber „Business Insider“, dass jedoch noch mehr Menschen an diesem Angebot interessiert gewesen seien.
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Experte Ulrich Steinmetz berichtet aus erster Hand von den spannendsten Immobilien-Projekten rund um den Globus.
Bitcoin in der Immobilien-Branche
Die Cyberwährung hat inzwischen weltweit Einzug in die Immobilienbranche gehalten. Zwar hat sich der Bitcoin noch nicht gänzlich etabliert, dennoch finden sich überall auf der Welt solche „Tauschangebote“. Sogar in Deutschland und der Schweiz gibt es vereinzelt die Möglichkeit, Immobilien mit Bitcoin zu erwerben. Auf der Seite „Bitcoin Realestate“ können Objekte aus der ganzen Welt inseriert und verkauft werden, oft befinden sich Luxusobjekte im Angebot.
Auch in Deutschland scheint großes Interesse an solch einer Option zu bestehen: Thomas Zabel, Leiter von JLL Residential Developments, erläuterte gegenüber dem „Handelsblatt“, er erhalte regelmäßig Anfragen bezüglich einer Bitcoin-Bezahlung. Er geht daher davon aus, dass die Kryptowährung Potenzial besitze.
Anonymität als Risiko?
Der Handel mit dem Bitcoin gilt weitestgehend als anonym. Zwar werden Transaktionen in einer Blockchain festgehalten, jedoch sind sie nicht fest mit der Identität der Beteiligten verknüpft. Zusätzlich ist die Kryptowährung nicht an eine zentrale Institution gebunden, was das Internetgeld durchaus auch für illegale Zwecke attraktiv macht.
Barrowman erläuterte jedoch, dass bei seinem Immobilien-Projekt der Interessent vor einem Kauf wie üblich kontrolliert werde. Ebenso kann auch in Deutschland kein Objekt anonym gekauft werden, da der Grundbucheintrag fester Bestandteil auf dem Immobilienmarkt bleibt und Notare dazu verpflichtet sind, Kaufinteressenten zu überprüfen.
Die hohe Volatilität von Kryptowährungen stellt für die Verkäufer in der Regel eher ein geringeres Risiko dar, erklärt der britische Unternehmer. Denn der Wert in Bitcoin wird anhand des in der jeweiligen Fiatwährung festgelegten Kaufpreises berechnet. Nach der Kaufabwicklung wird das Internetgeld schließlich wieder in US-Dollar umgerechnet. Das Volatilitätsrisiko fällt also eher dem Käufer einer solchen Immobilie zu.
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