Nach dem Immobilienboom: Bricht der Markt in Deutschland jetzt ein?

In den kommenden 12 Monaten könnte das Transaktionsvolumen auf dem Gewerbeimmobilienmarkt in Deutschland sinken. Laut Experten folgt somit der erste Rückgang auf den Immobilienboom. Der Grund dafür ist einfach.

Für das gerade abgelaufene Jahr rechnet die Immobilieninvestmentfirma Savills noch mit einem Rekordgewinn am deutschen Immobilienmarkt. Ein Volumen von satten 60 Milliarden Euro soll 2017 erreicht werden – so viel wie noch nie. Im Jahr 2018 soll das Marktvolumen jedoch auf 50 Milliarden Euro zurückgehen, so der Experte Matthias Pink, Chef für Research Germany bei Savills.

Brexit und ausländische Investoren belasten den Immobilienmarkt

Themenspecial Logistik

Der Online-Handel boomt, neue innovative Warenzentren entstehen. Diese Entwicklung können auch Anleger für sich nutzen, denn Logistik-Immobilien bieten hohe Renditen.

Vor allem zwei Entwicklungen sollen laut den Experten eine Belastung für die Immobilienbranche bringen. So brächten die Auswirkungen des Brexit gravierende Einschnitte für den Immobilienmarkt in Deutschland. Der Fokus dürfte sich als Folge des Ausscheidens von Großbritannien aus der Europäischen Union, auf die anderen Länder, insbesondere Deutschland, verschieben.  Gerade in der Bankenmetropole Frankfurt seien die ersten Effekte des Brexit bereits zu spüren, so Oliver Barth, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate GmbH.

Droht doch die Immobilienblase?

Vor allem in den Metropolen und Ballungszentren in Deutschland machen sich daneben auch die steigenden Wohnpreise bemerkbar. Im zweiten Quartal des Jahres 2017 wurde im Vergleich zum Vorjahr bereits ein Anstieg von 17 Prozent beispielsweise bei Berliner Eigentumswohnungen verzeichnet.

In den Großstädten ist es mittlerweile für Menschen mit schwächerem Einkommen kaum noch möglich, sich Eigentum oder eine adäquate Wohnung zu leisten. Von einer Blase wollen einige Experten jedoch trotzdem nicht sprechen.  Aber „auf jeden Boom auf dem Immobilienmarkt kommt irgendwann ein Ende“, so Ökonom Konstantin Kholodin. Die Faktoren für einen Preisrückgang sind laut ihm vor allem eine nachlassende Einwanderung und der Rückgang der Bevölkerung, sowie ein größeres Angebot auf dem Wohnungsmarkt, dass sich auch in Deutschland langsam einstelle. „Wie man jetzt beobachtet, gibt es einen, wenn auch relativ langsamen Anstieg bei den Neubauten“, so der Ökonom. Deshalb könnte sich auch eine Wende am deutschen Immobilienmarkt einstellen.

 

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