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Luxus-Problem: In Manhattan gibt es Luxuswohnungen zum Schnäppchenpreis

Der Run auf Luxusimmobilien in New York hat das Angebot an teuren Wohnungen seit der Rezession kräftig nach oben geschraubt. Inzwischen bleiben die Makler jedoch zunehmend auf den hochpreisigen Wohnungen sitzen – und müssen verstärkt an der Preisschraube drehen.

Wer in jüngster Zeit seine Upper East Side-Wohnung in Manhattan verkaufen wollte, musste mit einigen Schwierigkeiten rechnen – zumindest beim Verkaufspreis. Denn die immense Nachfrage nach Luxuswohnungen im Big Apple ist offensichtlich abgeflaut, während das Angebot an teuren Wohnungen in Manhattan weiterhin hoch bleibt, wie aktuelle Studien zeigen. Die Makler geraten durch diesen Umstand zunehmend unter Druck und greifen inzwischen zu einigen Tricks, um die Luxuswohnungen an den Mann zu bringen. Das bietet vor allem finanzielle Vorteile für potentielle Käufer.

Preise so niedrig wie schon lange nicht mehr

Die Verkaufspreise für Luxusimmobilien in New York befinden sich aktuell auf einem fast schon rekordverdächtig niedrigen Niveau. Für Objekte aus dem oberen Preissegment, die Anfang dieses Jahres verkauft wurden, war der angebotene Verkaufspreis im Median der niedrigste in mindestens fünf Jahren, wie der Luxus-Broker Olshan Reality im Mai meldete. Das hat zu einem Verkaufsanstieg zwischen Januar und Mitte Mai um 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr geführt, so der Luxus-Broker. Die insgesamt 539 untersuchten Transaktionen gingen jedoch mit Preissenkungen von durchschnittlich 8 Prozent einher – der größte Nachlass innerhalb der sechs Jahre, in denen Olshan derartige Untersuchungen anstellt.

Makler werden erfinderisch

Seit den Maklern die Luxus-Wohnungen nicht mehr aus den Händen gerissen werden, sobald sie auf dem Markt sind, haben diese neue Strategien entwickelt, um ihre Immobilien an den Mann zu bringen. So werden etwa länger leerstehende große Wohnungen oft in kleinere Einheiten aufgeteilt oder es werden kleine Rabatte gewährt. Auch Geschenk-Guthaben in vierstelliger Höhe, wenn die Kunden einen Vertrag innerhalb einer gewissen Frist abschließen, sind eine Taktik, die sich allmählich in der Branche verbreitet.

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Überhaupt ist die vorherrschende Währung am Luxusimmobilienmarkt inzwischen Zeit. Je länger sich eine Wohnung auf dem Markt befindet, desto geringer die Chancen, diese für einen hohen Preis verkaufen zu können. Aus der von Olshan Realty erstellten Statistik geht hervor, dass sich die Eigenheime, die bis Mai dieses Jahres verkauft wurden, durchschnittlich 389 Tage auf dem Markt befanden, bevor ein Käufer für sie gefunden wurde. Dies ist der längste Zeitraum innerhalb der fünf Jahre, in denen Olshan Realty diese Daten erhebt. Letztendlich dürfte die schiere Menge an Luxus-Wohnungen in New York mit noch so vielen Kaufanreizen nicht in absehbarer Zeit abgebaut werden können. Zumindest nicht, ohne einen satten Preisnachlass.

Schnäppchenlaune auf dem Immobilienmarkt

In den Köpfen der Immobilien-Käufer hat sich inzwischen längst die Auffassung festgesetzt, dass auf dem Luxus-Immobilienmarkt einige Schnäppchen zu ergattern sind. Die Bereitschaft, hohe Preise zu bezahlen, ist daher denkbar niedrig – und wird es wohl auch noch lange Zeit bleiben. Denn der Bau-Boom hält weiterhin an, auch wenn inzwischen selbst die prestigeträchtigsten Wohnungen nicht mehr länger als Preisgaranten gelten können. Mehr noch als die gute Aussicht, zählen längst die Vergleichsangebote für ähnliche Wohnungen auf dem Markt. Die Maklerfirma Corcoran Sunshine Marketing Group geht davon aus, dass in diesem Jahr wohl 4.282 Neubauten den Markt fluten werden – zusätzlich zu den Appartements aus dem aktuellen Bestand. Dies deutet daraufhin, dass die Schnäppchenlaune unter den Wohnungs-Käufern wohl noch eine Weile andauern dürfte.

Bildquellen: Lukas Uher / Shutterstock.com