,

Auslegungssache: So verschieden können nachhaltige Immobilienfonds sein

Die Zeiten, in denen beim Thema Immobilieninvestitionen lediglich ökonomische Faktoren eine Rolle spielten, gehören längst der Vergangenheit an. Schon seit einigen Jahren sind die Themen Nachhaltigkeit und Ökologie aus der europäischen und internationalen Immobilienwirtschaft nicht mehr wegzudenken.

In diesem Zusammenhang verwundert es nicht, dass viele Investoren ihren persönlichen Fokus verstärkt auf nachhaltige Immobilienfonds richten, die in Zeiten eines sozial-ökologischen Wandels erheblich an Relevanz gewinnen konnten. Bereits im aktuellen Marktumfeld hängt das Preisniveau, der Wiederverkaufswert oder die Vermietbarkeit einer Immobilie im beträchtlichen Ausmaß vom ökologischen Standard ab. So beeinflussen Nachhaltigkeitskriterien im Wesentlichen auch die zu erzielende Rendite des jeweiligen Objektes. Wohnungen und Häuser, die durch niedrige Energiekosten hervorstechen und umweltkonforme Standards erfüllen, lassen sich in den meisten Fällen schneller und langfristiger vermieten.

Während sich der Markt im Bereich Nachhaltigkeit bei Aktienfonds ständig wandelt und weiterentwickelt, steht der endgültige Durchbruch bei nachhaltigen Immobilienfonds noch aus. Womöglich auch, weil der Begriff „Nachhaltigkeit“ vor allem bei Immobilien sehr unterschiedlich ausgelegt werden kann. Die Charakteristika eines nachhaltigen Immobilienfonds ergeben sich aus einem sich ergänzenden Zusammenspiel vieler verschiedener Komponenten, die sich jedoch nicht ausschließlich auf rein ökologische Kriterien beschränken.

Verschiedene Auslegungsmöglichkeiten von „Nachhaltigkeit“

Die geläufigste Auslegung ist und bleibt natürlich die des Umweltschutzes. Hier wird bei Gebäuden besonders auf deren Energiebilanz geachtet. Effiziente Heizungssysteme und die eigene Stromerzeugung durch Solarzellen auf dem Dach sind nur zwei Beispiele dafür.

Anders verhält es sich, wenn Nachhaltigkeit mehr im Hinblick auf die Anlage selbst und ihre Zukunftssicherheit verstanden wird. Im Vordergrund stehen dann Mieterstruktur, Komfort, Objektqualität, Marktfungibilität und Nutzungsflexibilität. Ebenso spielt der Standort und die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel eine große Rolle. Nur wenn eine Immobilie bei diesen Faktoren eine gewisse „Nachhaltigkeit“ besitzt, ist auch eine gute Vermietbarkeit über einen längeren Zeithorizont gegeben.

Ob man den Begriff nun ökologisch oder ökonomisch definiert, im Zentrum stehen Umwelt, soziale und wirtschaftliche Faktoren. So unterschiedlich die Auslegungen auch sein mögen, darunter versteht jede Investitionsweise Nachhaltigkeit als etwas Langfristiges und eignet sich so für jedes Depot.

Bildquellen: Ozgur Guvenc / Shutterstock.com