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Britische Investmentfirma verkauft Millionen-Villa – zahlbar nur mit Bitcoins

Aktuell jagt ein Bitcoin-Rekord den nächsten. Manche halten die Kryptowährung für das Zahlungsmittel der Zukunft. So auch Lev Loginov, Mitgründer der Immobilieninvestmentfirma London Wall.

„In 10 Jahren werden die Kryptowährungen überall sein. Sie werden wie Kredit- und Debitkarten benutzt werden“, sagte Loginov in einem Telefoninterview gegenüber „CNBC“. In Großbritannien will er diese Entwicklung als Pionier vorantreiben und deshalb mit seiner Investmentfirma in London eine Villa im Wert von 18 Millionen Pfund verkaufen, die ausschließlich mit Bitcoin bezahlt werden kann. Beim aktuellen Kurs müssten interessierte Käufer für das Schmuckstück mit der stuckverzierten Fassade in Notting Hill daher rund 3.200 Bitcoins auf den Tisch legen.

Interessent bereits vorhanden

Der Vorteil der Digitalwährung liegt für Loginov in der Effizienz und Einfachheit der Transaktion. Auch könne einer Überregulierung durch Banken aus dem Weg gegangen werden, da der Bitcoin unabhängig von diesen funktioniert. Nach eigener Aussage gibt es für das sechsstöckige Anwesen auch bereits einen asiatischen Interessenten, der mit Transaktionen mittels Bitcoin vertraut sei.

Hauskauf mittels Bitcoin wird immer beliebter

Auch wenn er sich als Pionier sieht: Lev Loginov ist mit seiner Idee, Immobilien für Bitcoin zu verkaufen, nicht allein. Bereits im Juni wurde im schweizerischen Tessin eine Villa für 829 Bitcoin zum Verkauf angeboten und im Oktober wurde in Austin eine Villa tatsächlich mittels Bitcoin bezahlt. Dabei dürfte es sich wohl um den ersten Hauskauf per Bitcoin gehandelt haben. Laut der Nachrichtenseite „CoinTelegraph“ waren dabei innerhalb weniger Minuten die Bitcoins übermittelt und genauso schnell in US-Dollar umgewandelt.

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In Großbritannien wurde die Kryptowährung laut Presseberichten bereits häufiger als mögliche Zahlungsmethode bei Immobilienkäufen angegeben – neben der offiziellen britischen Währung. London Wall ist nun jedoch der erste Verkäufer einer Immobilie in Großbritannien, der kein anderes Zahlungsmittel außer Bitcoins akzeptieren will.

Nachteile des Bitcoins

Noch wirft die Zahlung mittels Bitcoins bei Immobiliendeals jedoch einige Fragen und Probleme auf. So ist noch unklar, wie London Wall die auf das Geschäft anfallenden Steuern in Höhe von wohl mehreren Millionen Britischen Pfund an das Finanzamt bezahlen wird. Denn Bitcoins werden dort wohl noch nicht akzeptiert.

Auch die Anonymität, die der Bitcoin bietet, steht dem Verkauf womöglich noch im Wege. Denn Kriminelle könnten solche Transaktionen, die weder Bank noch Börsenmakler zur Abwicklung benötigen, zur Geldwäsche nutzen. Um dies bei der Londoner Immobilie zu verhindern, hat Loginov spezielle Berater engagiert, die die Herkunft der Bitcoins prüfen sollen.

Loginov hat noch viel vor

Abschrecken lässt sich der London-Wall-Mitgründer von solchen möglichen Problemen jedoch nicht. Im Gegenteil. Er möchte die Technologie hinter dem Bitcoin, die sogenannte Blockchain, noch besser für den Immobilienmarkt nutzbar machen. Sein Ziel ist es, dass künftig alle Eigentumsdaten mit Hilfe der Blockchain-Technologie gespeichert und so manipulationssicher und leicht zugänglich gemacht werden.

Gegenüber „CNBC“ erklärte Loginov, dass eine spezialisierte Blockchain für den Immobilienbereich entwickelt werden müsse, in der die Eigentumsrechte und alle Transaktionen zu einem Objekt nachgewiesen werden. Diese Methode würde dank der fälschungssicheren Speicherung von Informationen auch jeden Gang zum Notar oder kostenpflichtige Eintragungen in das Grundbuch unnötig machen.

 

Bildquellen: Christian Mueller / Shutterstock.com