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Weltweite Hauspreise bewegen sich zunehmend im Gleichschritt

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich gezeigt, dass sich die globalen Hauspreise zunehmend simultan verändern. In einem kürzlich veröffentlichten Studienbericht des Internationalen Währungsfonds (IWF) werden unter anderem die Faktoren für dieses Phänomen dargestellt.

Rahmen der Studie

In der jüngsten Studie des IWF über die globale Finanzstabilität untersuchten die Ökonomen, welche Ursachen dafür verantwortlich sind, dass sich die Häuserpreise weltweit immer mehr im Gleichschritt bewegen. Damit einhergehend wurde erforscht, welche Folgen dies für die Weltwirtschaft hat. Dafür wurde die Preisentwicklung in insgesamt 44 Städten sowie 40 Industrie- und Entwicklungsländern miteinbezogen.

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Immobilienmärkte bewegen sich zunehmend synchron

Die Beobachtungen im Rahmen der Studie ergaben, dass sich die Bewegungen der verschiedenen Immobilienmärkte immer weiter annähern und stellenweise sogar synchron verlaufen, insbesondere in Bezug auf die Hauspreisdynamik: Die Häuserpreise überall auf der Welt bewegen sich zunehmend zur gleichen Zeit in die gleiche Richtung. Infolgedessen reagieren die Wohnungsmärkte sensibler auf Preisschwankungen an den Immobilienmärkten anderer Länder sowie auf weitere Ereignisse in anderen Märkten. Die Studie fand heraus, dass dies zu einem großen Teil an der Integration der Finanzmärkte liegt. Denn die sind in den letzten Jahren durch Kooperation und Austausch immer enger zusammengewachsen und beeinflussen sich gegenseitig.

Unterschiede bei Schwellen- und Industrieländern

In dem in der Studie betrachteten Zeitraum zwischen 1991 und 2016 wurden jedoch Unterschiede zwischen der Preisentwicklung der Schwellen- und Industrieländer festgestellt. Während der Großstadtvergleich unter den Industrieländern zeigte, dass sich die Hauspreise in den Metropolen weniger stark im Gleichschritt bewegen, präsentierten sich die durchschnittlichen Hauspreise im gesamten Industrieländervergleich in ihrer Entwicklung im Gegensatz dazu relativ synchron.

Im Vergleich der Schwellenländer – und ihrer Großstädte – entwickelten sich die Hauspreise hingegen in beiden Fällen recht parallel. Dieses Verhalten könnte rein statistisch gesehen dadurch erklärt werden, dass die Großstädte bei den Schwellenländern jeweils den größten Teil des Hauspreisindex des jeweiligen Landes ausmachen. Eine weitere Erklärung wären die dort „besser integrierten inneren Wohnungsmärkte“, wie in der Studie erläutert wird.

Was die Preistendenz beeinflusst

Insgesamt identifizierte der IWF die folgenden vier Faktoren, die für die zunehmend synchrone Preisentwicklung verantwortlich sein dürften: Zum einen würden die langjährigen Niedrigzinsen durch niedrige Kreditkosten und günstige Hypotheken zu höheren Immobilienpreisen führen. Zum anderen ziehe es institutionelle Investoren mit dem Wunsch nach höheren Renditen vermehrt in Großstädte wie beispielsweise Sydney und Amsterdam. Außerdem würden vermögende Privatpersonen in Immobilien vermeintlich sicherer Finanzzentren investieren. Da diese Personen oft sogenannte High-End-Immobilien favorisieren, würden deren Investitionen die Preise in den teuren Gegenden, unter anderem London und New York, gleichzeitig in die Höhe treiben. Des Weiteren spiele auch die Dynamik der Realwirtschaft eine tragende Rolle: Das globale Wirtschaftswachstum gilt als besonders wichtiger Faktor, der die Nachfrage nach Immobilien und deren Preise beeinflusst.

Doch dass die Hauspreise auf Schwankungen in anderen Ländern sensibel reagieren, hat Folgen, warnen die Studienautoren: So hinge die globale Hauspreis-Synchronität mit erhöhten Risiken zusammen – insbesondere würden rückläufige Immobilienpreise irreguläre Wachstumsrisiken signalisieren. Die gestiegene Neigung der Hauspreise, sich im Gleichschritt zu bewegen, signalisiere außerdem eine Konjunkturverlangsamung.

Bildquellen: HelloRF Zcool / Shutterstock.com