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Studie: Der Immobilien-Boom wird sich bis zum Jahr 2030 fortsetzen

Die Wertsteigerung für Wohnungen und Häuser in Deutschland wird sich bis 2030 überwiegend fortsetzen. Dies geht aus einer Studie der Postbank hervor.

In 220 der 401 deutschen Städte und Landkreise dürfen sich Besitzer von Wohneigentum voraussichtlich bis mindestens 2030 über Wertzuwächse freuen. Das entspricht einem Anteil von 54,9 Prozent. Dagegen dürfte der Wert in 181 Regionen zurückgehen.

Spitzenplatz geht an München

Wie aus der jüngsten Ausgabe des jährlich erstellten Wohnatlas der Postbank hervorgeht, dürfte es regional jedoch große Unterschiede bei der Wertentwicklung geben: So kann insbesondere in Ballungsräumen und in Süddeutschland mit langfristig steigenden Preisen für Immobilien gerechnet werden.

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Unter den Metropolen liegt München nicht nur beim Quadratmeterpreis (6.789 Euro) vorne, sondern auch bei der künftigen Wertentwicklung. Hier werden die Preise in den nächsten zwölf Jahren laut Postbank mit durchschnittlich 1,5 Prozent pro Jahr am stärksten steigen. Allerdings weist Eva Grunwald, Bereichsleiterin für das Immobiliengeschäft Privatkunden bei der Postbank, darauf hin, dass die Preisentwicklung in den deutschen Großstädten zunehmend abflacht. Laut der Postbank-Statistik verzeichnete etwa München im Jahr 2017 noch einen kräftigeren Preissprung von 8,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Auch am Beispiel Berlin ist diese Entwicklung zu erkennen. Bis 2030 erwartet die Postbank hier nur eine jährliche Steigerungsrate von 0,53 Prozent – das ist der niedrigste Wert unter den sieben deutschen Metropolen. Dagegen waren Preise für Wohnimmobilien im Jahr 2017 hier noch um 11,4 Prozent geklettert, womit die Bundeshauptstadt den Spitzenplatz unter den „Big Seven“ (München, Düsseldorf, Hamburg, Köln, Stuttgart, Frankfurt am Main und Berlin) einnahm.

Knapper Wohnraum

Ursache der Preissteigerungen sind laut dem Wohnatlas der Postbank die unerwartet steigenden Einwohnerzahlen, die dafür sorgen, dass Wohnungen knapp werden. So gebe es für ganz Deutschland inzwischen einen jährlichen Baubedarf von 400.000 Wohnungen.

Da sich bis in die 2000er-Jahre abgezeichnet hatte, dass die Bevölkerung in Deutschland weiter schrumpfen dürfte, wurde der Neubau von Wohnungen gedrosselt. Doch dann änderte sich die Situation überraschend: Zum einen zog die Geburtenrate wieder an, zum anderen nahm die Zuwanderung aus dem Ausland kräftig zu.

Dieser Trend dürfte sich vorerst fortsetzen. Nach Einschätzung des Statistischen Bundesamtes wird die Bevölkerungszahl in Deutschland erst ab 2030 jährlich langsam zurückgehen.

Schlechte Aussichten für Ostdeutschland

Während Wohneigentum in Bayern, Baden-Württemberg oder Schleswig-Holstein in den nächsten zwölf Jahren an Wert gewinnen dürfte, zeichnen sich für viele Landkreise in den neuen Bundesländern Wertverluste ab. Auch hierfür sei die Bevölkerungsentwicklung ausschlaggebend, sie ist nämlich in weiten Teilen Ostdeutschlands rückläufig.

Allerdings gibt es auch hier Ausnahmen. So dürften vor allem die Großstädte Dresden (+1,18 Prozent), Leipzig (+0,96 Prozent) und Berlin (+0,53 Prozent) Wertsteigerungsraten verzeichnen.

Nicht nur der Wert zählt

Doch wer für sich eine Wohnimmobilie erwerben will, sollte sich nach Meinung der Postbank-Experten nicht zu sehr von der möglichen künftigen Wertentwicklung beeinflussen lassen. Eine wesentliche Rolle spiele doch der eigene „Wohlfühlfaktor“.

Laut dem aktuellen „Best Countries Report 2018“ sei die allgemeine Lebensqualität im gesamten Bundesgebiet unverändert hoch. Hier konnte Deutschland nach der Schweiz und Kanada den dritten Platz erreichen.

Bildquellen: TippaPatt/Shutterstock.com