„Alexa, suche Wohnungen in München“ – Wie digitale Dienste die Immobiliensuche vereinfachen sollen

Die Digitalisierung kommt immer mehr in der Immobilienbranche an – und bringt auch für Wohnungssuchende einige Innovationen mit sich. Ein paar neue Dienste, die Mietern und Käufern das Leben leichter machen sollen, präsentierte das Internetportal Immowelt Anfang Oktober auf der Fachmesse Expo Real.

Dabei reagiert auch Immowelt auf die zunehmende Beliebtheit und Verbreitung von smarten Lautsprechern wie dem Amazon Echo. Ein Skill für Alexa, die smarte Sprachassistentin auf den Amazon-Geräten, werde voraussichtlich noch im Oktober auf den Markt kommen, erklärte Barbara Schmid von Immowelt im Gespräch mit Anlegen in Immobilien. Wie der funktioniert, wurde auf der Expo Real ebenfalls gleich demonstriert: Neben einem Amazon Echo mit dem kostenlosen Immowelt-Skill benötigen Wohnungssuchende außerdem ein kostenloses Nutzerkonto für das Internetportal. Nach dem Aufrufen des Immowelt-Skills per Sprachbefehl können die Nutzer Alexa dann einfach dazu auffordern, Immobilien in einer bestimmten Stadt zu suchen. Alle benötigten Informationen zu Größe, Art und Preis des gesuchten Objekts werden dann von der smarten Assistentin nach und nach abgefragt. Am Ende gibt Alexa an, wie viele passende Wohnungen sie gefunden hat, und die Nutzer können die Suchanfrage speichern, so dass sie später am Rechner bequem auf die gefundenen und alle neu hinzukommenden Angebote zugreifen können.

Damit die Interessenten für eine erste Besichtigung anschließend nicht jede Immobilie abklappern oder sich mit der Terminfindung abmühen müssen, hat sich Immowelt ebenfalls etwas ausgedacht: In einigen Monaten will das Internetportal eine Funktion für Live-Besichtigungen auf den Markt bringen. „Das Ganze funktioniert ähnlich wie bei Facebook Live“, erklärt Barbara Schmid. „Der Makler geht mit seinem Smartphone durch die Wohnung, und Interessenten können von zu Hause aus live dabei sein“. Der Makler nutzt dabei eine spezielle App, Interessenten können jedoch ohne zusätzliche Software über die Immowelt-Webseite an der Live-Besichtigung teilnehmen und dem Makler nicht nur zusehen, sondern auch Fragen stellen oder Wünsche äußern. „Anders als bei Besichtigungsvideos kann man so zum Beispiel darum bitten, die Küche etwas genauer zu zeigen“, erklärt Schmid einen der Vorteile.

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Doch der Live-Stream bietet noch mehr Pluspunkte: „Man kann sich die Live-Besichtigung zum Beispiel in der Mittagspause ansehen und muss keine Anfahrt auf sich nehmen. Auch Interessenten, wie etwa Kapitalanleger, die in größerer Entfernung zum Objekt wohnen, bekommen so einen ersten Eindruck, und können gleich abschätzen, ob das Objekt für sie wirklich interessant ist“, so Barbara Schmid weiter. Auch für die Makler sei es sinnvoll, die Funktion zu nutzen, da sie somit nur ein einziges Mal zu der Immobilie fahren müssten, um sie allen oder zumindest vielen Interessenten zu zeigen, meint die Expertin.

Dennoch sieht Immowelt die Funktion eher als eine Möglichkeit der Vorabbesichtigung. „Wir raten immer dazu, eine Immobilie vor dem Kauf persönlich zu besichtigen. Denn manche Dinge sieht man selbst bei einem Live-Stream nicht“, so Schmid. Davon, dass Wohnungen und Häuser mancherorts völlig ohne irgendeine Form der Besichtigung den Besitzer wechseln, hält die Marktkennerin nichts. Falls einem Interessenten also gefällt, was er im Live-Stream sieht, sollte er daher nach wie vor einen persönlichen Termin mit dem Makler vereinbaren.

Bildquellen: Amazon