Blick hinter die Kulissen: Aus diesem Grund verkaufen Immofonds wirklich Gebäude aus ihrem Portfolio
Wer im aktuellen Marktumfeld eine Immobilie besitzt, die er verkaufen möchte, kann sich aufgrund der hohen Nachfrage auf besonders viele Angebote und einen hohen Verkaufspreis für sein Objekt einstellen.
Wenn offene Immobilienfonds in der aktuellen Situation ein Gebäude aus ihrem Portfolio veräußern, steht die Erzielung eines möglichst hohen Gewinns beim Verkauf jedoch meist nicht an erster Stelle. Denn jeder Verkauf eines Gebäudes bringt auch eine neue Herausforderung mit sich: Das dadurch eingenommene Geld muss in eine neue, geeignete Immobilie investiert werden, um die Liquiditätsquote des Fonds in einem angemessenen Rahmen zu halten und durch laufende Mieteinnahmen für die Anleger attraktive Erträge zu erwirtschaften. Solche Objekte sind jedoch momentan – eben auch aufgrund der hohen Nachfrage am Häusermarkt – schwer zu finden. Dennoch verkaufen Immobilienfonds trotz dieser Herausforderungen auch aktuell immer wieder Objekte aus ihren Portfolios. Aus einem ganz bestimmten Grund.
Immobilienfonds erwirtschaften nur dann stabile Erträge, wenn die Gebäude im Fondsportfolio Mieteinnahmen einbringen. Voraussetzung dafür ist zum einen das Vorhandensein eines Mieters für ein Objekt, zum anderen aber auch ein möglichst guter Zustand der Immobilie selbst, da nur so Mieter gefunden und zufriedenstellende Mietpreise abgerufen werden können. Viele offene Immobilienfonds bevorzugen daher für ihr Portfolio Gebäude, die bereits beim Kauf eine Vollvermietung aufweisen und deren Mieter über langlaufende Mietverträge verfügen. Doch auch der Mietvertrag mit der längsten Laufzeit läuft irgendwann aus – und genau dann ziehen offene Immobilienfonds auch oft einen Objektverkauf in Betracht.
grundbesitz global
Der weltweite Immobilienmarkt bleibt weiterhin attraktiv. grundbesitz global investiert weltweit in Gewerbeimmobilien aus den Bereichen Büro, Logistik und Einzelhandel. Warum das für Privatanleger interessant ist.
Das Fondsmanagement des grundbesitz global veräußerte zum Beispiel Mitte Oktober 2017 die Büroimmobilie „Cerium Building“ im britischen Glasgow für rund 18,1 Millionen Euro, da der Mietvertrag für die beiden im Gebäude ansässigen Mieter auslief und bereits feststand, dass es nicht zu einer Verlängerung kommen wird. Beide Mieter sind im Jahr 2018 ausgezogen, das Gebäude hätte also für einen gewissen Zeitraum leer gestanden und dem grundbesitz global in dieser Zeit keine Erträge eingebracht. Stattdessen wären Investitionen für die Suche eines Nachmieters und benötigte Modernisierungsmaßnahmen erforderlich gewesen. Um die Qualität des Fondsportfolios nicht zu gefährden, werden Immobilien in dieser Situation häufig verkauft – und mit den erzielten Einnahmen dann wieder neue, ins Fondsportfolio passende Gebäude mit langfristigen Mietverträgen gesucht.
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