Crowdinvesting bei Immobilien: Diese Punkte sollten Anleger kennen

Ein Investment in Immobilien ist für viele Anleger in Zeiten von Niedrigzinsen und schwankenden Aktienmärkten eine echte Alternative für die Geldanlage geworden. Auch eine in Deutschland noch eher „nischige“ Anlageform im Immobilienbereich ist derzeit auf dem Vormarsch.

Beim Investieren in Immobilien greifen Anleger häufig auf Altbewährtes zurück: Immobilienaktien oder Immobilienfonds. Aber auch das Crowdinvesting, eine sogenannten Schwarmfinanzierung, kann Anlegern einen verhältnismäßig einfachen Zugang zum Immobilienmarkt ermöglichen.

Was ist Crowdinvesting?

Als Crowdinvesting wird eine Finanzierungsform bezeichnet, bei der das Kapital zahlreicher Investoren zur Finanzierung eines Projektes gebündelt wird. Dabei entscheiden die Anleger selbst, in welches Projekt sie wieviel Kapital investieren wollen. Auch in Deutschland gibt es mittlerweile zahlreiche Online-Plattformen über die via Crowdinvesting in verschiedene Projekte, darunter auch Immobilien, investiert werden kann. Da das Kapital mehrerer Anleger, der „Crowd“, gebündelt angelegt wird, ermöglicht es das Crowdinvesting, in attraktive Anlageklassen zu investieren, welche einzelnen Anlegern mit geringerem Kapitaleinsatz sonst häufig verschlossen bleiben.

Wie kann ich über Crowdinvesting in Immobilien investieren?

Bevor mit Hilfe der Schwarmfinanzierung in eine oder mehrere Immobilien investiert wird, sollten sich Anleger zunächst über die einzelnen Crowdinvesting-Anbieter informieren. Anschließend können sich Anleger ganz einfach auf einer der zahlreichen Online-Plattformen registrieren. Mit der jeweiligen Mindestanlagesumme, welche von Anbieter zu Anbieter variiert, kann dann ein eigenes Portfolio an Immobilien zusammengestellt werden. Über die Online-Präsenz der Unternehmen wird die Crowd im Anschluss über den Projektverlauf informiert und erhält eine Rendite, meist in Form von Zinsen.

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Was sind die Vorteile des Crowdinvestings?

Durch Crowdinvesting ist es möglich, schon mit verhältnismäßig kleinen Summen – bei manchen Anbietern etwa bereits ab 10 Euro – in Immobilien zu investieren. Dies ermöglicht den Anlegern eine große Diversifizierung in ihrem Depot, da sie keine hohe Summen auf nur eine Immobilie setzen müssen. Daneben handelt es sich bei der Schwarmfinanzierung um eine sehr demokratische Anlageform. Die Investoren können selbst wählen, in welche Immobilie sie wieviel Kapital stecken wollen. Darüber hinaus kann über die verschiedenen Plattformen direkt der Baufortschritt der einzelnen Objekte verfolgt und ein eigenes Portfolio zusammengestellt werden. Zudem bestechen die Crowd-Immobiliendarlehen durch ihre kurze Laufzeit von meist nur wenigen Jahren. Es fallen außerdem keine laufenden Kosten wie beispielsweise bei einem Fondsinvestment an.

Die Nachteile des Crowdinvestings

Wie bei allen anderen Anlagemöglichkeiten sollten sich die Investoren bei einer Anlage via Crowdinvesting der Risiken bewusst sein. Da es sich bei Crowdinvesting-Darlehen überwiegend um Nachrangdarlehen handelt, droht im schlimmsten Fall ein Totalverlust des eingesetzten Kaptials. Das heißt: Im Falle einer Insolvenz oder eines Scheiterns des Projektes fallen die Anleger hinter anderen Forderungsnehmern zurück. Aufgrund der kurzen Laufzeiten eignen sich Crowdinvesting-Anlagen zudem nicht zur langfristigen Geldanlage oder Altersvorsorge. Darüber hinaus besteht in Deutschland durch das Kleinanlegerschutzgesetz eine Beschränkung der Investition auf eine Obergrenze von 10.000 Euro. Auch sollten mögliche Schwankungen am Immobilienmarkt stets mit einkalkuliert werden. Mietausfälle oder eine schwindende Attraktivität des Standortes sind Risiken, über die man sich bei jeglichem Immobilieninvestment bewusst sein sollte. Anteile eines Projektes, in welches man mit Hilfe des Crowdinvestings investiert, können nicht an andere veräußert werden und werden nicht – wie beispielsweise Aktien und Anteile eines offenen Fonds – an der Börse gehandelt. Das Investment kann also nicht vor Ende der Laufzeit beendet werden.

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