Experten-Prognose: Der Bauboom in Deutschland ist vorbei

In den vergangenen Jahren boomte der Wohnungsneubau in Deutschland, jährlich wurden teilweise Zuwachsraten von mehr als zehn Prozent verzeichnet. Doch diese Zeiten sind nun vorbei, wie die aktuelle Prognose des Bauvolumens vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) zeigt.

„Der Neubauboom geht […] zu Ende“, so die DIW-Ökonomen Martin Gornig und Claus Michelsen. „Bekanntermaßen ist in den gefragten Lagen der großen Städte das Bauland knapp, und die Bauwirtschaft arbeitet an der Grenze ihrer Kapazitäten“, so Michelsen weiter. Für das nächste Jahr erwarten die Experten beim Volumen im Wohnungsbau daher nur noch einen Zuwachs von rund vier Prozent – nach einem prognostizierten Plus von acht Prozent für 2018. Betrachtet man auch die steigenden Preise für Bauleistungen aufgrund der starken Branchenauslastung und Kostensteigerungen bei Löhnen, Energie, Rohstoffen und Grundstücken, dürften die Wohnungsneubauinvestitionen 2019 in realer Rechnung sogar nur noch um rund ein Prozent zulegen, so die Prognose des DIW.

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Doch auch wenn die Dynamik abnimmt: Die Baukonjunktur bleibt laut den Experten im Aufwärtstrend. Statt in den Neubau werden die Investitionen einfach stärker in Sanierungen und Modernisierungen bestehenden Wohnraums fließen. „Typischerweise wird beim Kauf einer Immobilie auch immer ihre Substanz modernisiert. Gemessen am Transaktionsvolumen der vergangenen Jahre auf dem Wohnungsmarkt hat sich hier Sanierungsbedarf aufgestaut“, erklärt DIW-Ökonom Martin Gornig. Dieser Modernisierungsstau könnte sich nun in den kommenden Jahren auflösen.

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