Kritische Grenze erreicht: Deutsche geben zu viel Geld für Wohnen aus
Dank der guten Konjunktur haben die Deutschen mehr Geld in der Tasche. Über ein Drittel dessen geben Privathaushalte hierbei im Jahr 2016 für Wohnen aus – laut Experten ein extrem kritischer Wert.
Durchschnittlich 877 Euro gingen, laut neusten Daten des Statistischen Bundesamtes, 2016 für Wohnen, Energie und Instandhaltung drauf. Das ist mehr als ein Drittel der gesamten durchschnittlichen Konsumausgaben der Deutschen. Prozentual geben die Bundesbürger jedoch für das Wohnen kaum mehr aus als vor 10 Jahren und das trotz der immer weiter steigenden Immobilienpreise. Nach den Ausgaben für das Wohnen geben die Deutschen rund 342 Euro für die Ernährung aus. Dahinter tummeln sich die Ausgaben für Freizeit und Kultur sowie Bekleidung. Posten in Höhe von 258 bzw. 108 Euro.
Hierbei profitieren sie vor allem von der ansteigenden Konjunktur. In Deutschland sind die Löhne tendenziell gestiegen, gleichzeitig wachsen jedoch auch die Ausgaben. Wer mehr besitzt, hat erst einmal auch mehr auszugeben. Die Konsumausgaben stiegen aufgrund dessen im Vergleich zum Vorjahr um 89 Euro auf durchschnittlich 2480 Euro. Knapp 10 Prozent des Einkommens werden im Durchschnitt auf die hohe Kante gelegt.
Experten warnen vor hohen Mietausgaben
Experten sehen vor allem die Ausgaben für Miete und Wohnen kritisch. Mit einem Drittel seien die Deutschen damit an einer kritischen Grenze angelangt. Die Konsequenz: Es bleibt weniger Kapital für die Altersvorsorge übrig. Der Anstieg über das gefürchtete Drittel der Gesamtausgaben erfolgte im Jahr 2013. Dort gab es einen Anstieg auf satte 34,5 Prozent. Noch im Jahr 2008 gingen für das Wohnen 32,6 Prozent aller Konsumausgaben drauf. Besonders kritisch aufgefallen ist den Fachleuten auch die geringe Ausgabe für die Ernährung. Obwohl die Lebensmittel sich in der vergangenen Zeit deutlich erhöhten, entfallen immer nur noch knapp 10 Prozent der Konsumausgaben auf die Ernährung.
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