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„Celebrity-Faktor“: Rechtfertigt der berühmte Name eines Verkäufers den teuren Preis einer Immobilie?

Dass Promis gerne mal mehrere Millionen Dollar für ihre Anwesen ausgeben, ist bekannt. Wollen sie diese später wieder verkaufen, werden die Preise oft so hoch angesetzt, dass längst nicht jeder bereit ist, dafür aufzukommen. Wie gerechtfertigt sind diese hohen Preise von Promi-Immobilien?

Wer würde nicht gerne denselben Ausblick aus dem Penthouse in Manhattan genießen, den Steve Cohen einmal hatte? Oder auf der Terrasse frühstücken, auf der auch Céline Dion ihre Morgen verbrachte? Was sich wie eine utopische Vorstellung anhört, könnte tatsächlich Realität werden. Denn: Viele Promi-Immobilien stehen zum Verkauf.

Doch will man sich etwa die Villa einer Berühmtheit kaufen, muss man tief in die Tasche greifen. So tief, dass oft nicht einmal wohlhabende Käufer bereit sind, solch eine Immobilie zu erwerben. Oft sind es die prominenten Verkäufer selbst, die die hohen Preise verlangen. Warum? Weil sie eben prominent sind. Ihr berühmter Name zieht zwar das Interesse und die mediale Aufmerksamkeit auf sich, doch zu mehr kommt es oftmals nicht und die Immobilie steht nicht selten jahrelang leer.

Kaum einer will Promi-Villen erwerben

So befindet sich das rund 562 Quadratmeter große Penthouse von Tommy Hilfiger und seiner Frau Dee Ocleppo seit 2013 auf dem Immobilienmarkt. Die 2008 erworbene Immobilie liegt über dem legendären New Yorker Plaza Hotel und bietet einen freien Blick über den Central Park. Den ursprünglich verlangten Verkaufspreis von 80 Millionen US-Dollar musste das Promi-Paar immer wieder herabsetzen – aktuell ist die Wohnung schon für 50 Millionen Dollar zu haben.

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Auch Unternehmer und Hedgefonds-Manager Steve Cohen musste einige Preisabschläge für sein Heim in Manhattan hinnehmen. Sein zweistöckiges Penthouse, bestehend aus fünf Schlafzimmern und sechs Bädern, steht ebenfalls seit 2013 zum Verkauf. Da der ursprüngliche Startpreis von 115 US-Dollar offenbar keine Käufer zu überzeugen schien, wird die Immobilie aktuell für 57,5 Millionen US-Dollar angeboten – also die Hälfte des ursprünglich geforderten Preises.

Céline Dions „Jupiter Island Mansion“ wurde ursprünglich für 72 Millionen US-Dollar angeboten und fand erst nach rund vier Jahren einen Käufer, der schließlich nur noch 28 Millionen US-Dollar für das Anwesen mit dem prominenten Vorbesitzer zahlte. „Ein Fehler, den nicht nur Promis machen, ist, dass sie zu viel verlangen“, ist sich Rick Moeser, Geschäftsführer des Immobilienbüros „Christie’s Real Estate“, sicher. Grund hierfür soll dem Immobilien-Experten zufolge die fehlende Motivation sein, die Immobilie schnellstmöglich verlaufen zu wollen. Da es sich bei vielen der Promi-Häuser um Zweit- oder Drittwohnsitze handelt, bestünde kein großer finanzieller Druck.

Interessierte Fans

Wenn Moeser das Einverständnis erhält, bei der Vermarktung der Immobilie auch den Namen des berühmten Inhabers zu nennen, so sorge das vor allem für die mediale Berichterstattung. Auch Fans würden von dem „Celebrity-Faktor“ angezogen, allerdings befinde sich nur in seltenen Fällen ein potenzieller Käufer unter ihnen. Dass es die aber gibt, zeigt der Fall des Anwesens des US-amerikanischen Countrysängers Alan Jackson in Nashville, das für einen Preis von 20 Millionen Dollar an einen kalifornischen Fan verkauft wurde. Dem Experten für Promi-Häuser nach sei das aber eine absolute Ausnahme.

Wie man also unschwer erkennen kann, reicht die eigene Prominenz nicht aus, um eine Immobilie schnell und hochpreisig an den Mann oder die Frau zu bringen. Auch Moeser ist sich sicher, dass ein berühmter Name nicht zu einem höheren Preis oder schnelleren Verkauf einer Immobilie verhelfe. Sowohl bei prominenten Persönlichkeiten als auch bei normalen Bürgern stünde ein gesundes Preis-Leistungs-Verhältnis im Vordergrund: „Der Verkauf geht dann schnell, wenn es sich um eine gute Immobilie zu einem guten Preis handelt“, so der Experte.

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