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Darum können sich Familien kaum noch ein Haus leisten

Den Traum vom Haus hegen viele Familien in der Bundesrepublik. Doch es gibt zahlreiche Gründe warum sich die meisten von ihnen wohl nie ein Haus leisten können. Denn für den Ottonormalverbraucher wird es heutzutage immer schwerer, sich den Traum von den eigenen vier Wänden zu erfüllen – egal ob in der Stadt oder auf dem Land.

Nullzinspolitik der EZB befeuert Konkurrenzkampf

Die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank macht aktuell eine Kapitalanlage in Immobilien sehr erschwinglich. Dennoch befeuern die Billigzinsen auch einen horrenden Konkurrenzkampf zwischen den Interessenten. Immer mehr Investoren aus dem Ausland strömen nun auch auf den deutschen Immobilienmarkt. Und zwar vor allem dorthin, wo das Angebot an Wohnraum bereits heute äußerst knapp ist – in die deutschen Metropolen.

Metropolen ziehen die Menschen an

Auch ein weiterer Punkt kommt bei dem Konkurrenzkampf auf dem Häusermarlt zu tragen. Nachdem jahrelang die Menschen vor dem Stadtleben aufs Land geflüchtet sind, zieht es sie jetzt vermehrt zurück in die Stadtzentren. So werden beispielsweise in der deutschen Hauptstadt Berlin bis zum Jahr 2020 rund 30.000 neue Einwohner erwartet. Laut Reiner Braun vom Forschungsinstitut Empirica führt die steigende Nachfrage dazu, dass die Städte mit den Wohnungsbauten nicht mehr nachkommen. Das begrenzte Angebot und die immer weiter steigende Nachfrage lassen die Immobilienpreise ansteigen.

Studie zeigt ungebremsten Preisanstieg

Laut dem Wohnatlas der Postbank, die in einer jährlichen Studie den Wohnungsmarkt beleuchtet, sieht es daher vor allem in den Metropolen des Landes schlecht aus. Mit großem Abstand kann hier München weiterhin als teuerstes Pflaster aufgeführt werden. Ganze 6.789 Euro pro Quadratmeter mussten Immobilienkäufer 2017 hinblättern. Dies bedeutet einen satten Anstieg von 8,6 Prozent. Auch auf Platz zwei sieht es nicht besser aus. In Frankfurt am Main wurde ein Anstieg von 11 Prozent verzeichnet. Hier kostet ein Quadratmeter 4.501 Euro. Im gleichen Zeitraum sind die Tariflöhne in der Bundesrepublik aber nur um gerade einmal 2,3 Prozent gestiegen. Das signalisiert einen weiter anhaltenden Negativtrend. Ob sich Interessenten ein Eigenheim leisten können, hängt neben dem Einkommen vor allem von der weiteren Zinsentwicklung ab.

Trendblog

Experte Ulrich Steinmetz berichtet aus erster Hand von den spannendsten Immobilien-Projekten rund um den Globus.

Baukindergeld soll Abhilfe schaffen

Hilfestellung für Familien, die sich bisher die eigenen vier Wände nicht leisten konnten, soll das sogenannte Baukindergeld schaffen. Dieses steht auf der Agenda der Großen Koalition ganz oben. Mit dem Baukindergeld sollen ab September dieses Jahres Familien beim Hauskauf mit 1.200 Euro jährlich pro Kind über eine Laufzeit von 10 Jahren unterstützt werden. Wer auf das Baukindergeld zurückgreifen kann, hängt jedoch von dem zu versteuernden Haushaltseinkommen ab. Dieses darf nicht höher als 75.000 Euro liegen.

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